Auswahl des richtigen Welpen

 

Diese Frage ist eine die mir sehr oft begegnet und gerne würde ich Interessierte darüber informieren, wie bei uns die Familien den passenden Welpen finden.

 

Aber zunächst möchte ich mit ein paar gängigen Aussagen aufräumen, denn oft höre ich im Gespräch, wenn es um die Auswahl des zukünftigen Familienmitgliedes geht folgendes:

 

Der Welpe wird uns aussuchen.

 

Der der mir als erstes auf den Schoß krabbelt, mir am Schnürsenkel zoppelt oder mir an den Haaren zieht, das ist meiner.

 

Denn dieser hat mich ausgewählt.

 

In dieses Sinnbild möchte ich nun etwas Ordnung bringen, denn es gibt 3 Charakter-Typen an Welpen. Der Trugschluss das sich dieser Hund nur bei dieser erwählten Familie so verhält, ist schlichtweg falsch. Dieser Charakter wird sich bei jeder Familie so vorstellen und nicht nur bei der „Einen“.

 

Was denkt ihr denn, welche Charakter-Typ sich wie oben beschrieben verhält?

 

Ich nenne diesen Typ gerne „den Entdecker“:

 

 

Der Entdecker ist extrovertiert, selbstbewusst, forsch, geht offen auf Neues zu und lässt sich nicht schnell beeindrucken.

 

Was kommt nun auf eine Familie zu, die sich nun für so einen kleinen Entdecker entscheidet.

 

Dieser Welpe wird seine neuen Besitzer öfter hinterfragen, er ist weniger „weich“ und leichtführig. Der Entdecker stürzt sich kopfüber in jedes neue Abenteuer. Er ist ein unabhängiger Typ, der weiß was er will und zieht gerne mal auf eigene Faust los. Dennoch ist er mit der richtigen Erziehung äußerst souverän und verlässlich. Ein toller Weggefährte für die passenden Menschen.

 

 

 

Jetzt kommen wir zu dem Charakter-Typ, den die Interessenten wie folgt beschreiben würden:

 

 

 

Der mag ja gar nicht zu mir kommen.

 

Der mag mich nicht

 

 

 

Diesen Typ nenne ich: „den Denker“

 

 

 

Was erwartet nun eine Familie die sich für einen süßen Denker entscheidet.

 

 

Der Denker ist wie der Name schon verrät ein nachdenklicher Typ. Er ist eher ein introvertierter, zurückhaltender Welpe, der sich leichter beeindrucken lässt. Er beobachtet und wägt ab. Diese Welpen sind in der Erziehung oft einfacher, anhänglicher, da sie sich mehr an ihrem Menschen orientieren. Der Denker dackelt gerne seiner Bezugsperson hinterher. Dafür muss man bei ihm aufpassen, dass er gut sozialisiert wird, sodass er nicht unsicher wird.

 

 

 

 

 

Dann gibt es noch den letzten Charakter Typ: „Das Chamäleon“

 

 

 

Diese Typ Welpe ist wie der Name schon erahnen lässt in der Mitte der beiden zuvor genannten Charaktere. Er besitzt mittleres Temperament, kann durchaus forsch und neugierig sein, nimmt sich aber auch mal zurück. Dieser Charakter ist der, der sich am besten für Familien mit Kindern eignet. Er lässt sich mal von Energie mitziehen und wird dabei nicht unsicher, kann sich aber auch mal gut raushalten und die Geschehnisse nur beobachten. Diese Hunde sind tolle Alltags- und Anfängerhunde, sie sind gut zu erziehen. Sie bringen einen zum Lachen und zum Weinen und das am gleichen Tag.

 

 

 

Natürlichen spielen noch viele weitere Faktoren mit ein wie sich ein Welpe entwickelt. Die oben genannten Merkmale beziehen sich auf 30% des Hundes. Ich nenne diesen Teil gerne den inneren Kern. Diese Wesenszüge haben die Welpen von Geburt an. Die restlichen 70% die einen Hund ausmachen, sind von folgenden Einflüssen abhängig:

 

Prägung und Aufzucht beim Züchter

 

Erziehung

 

Erfahrungen die ein Hund im Laufe eines Lebens sammelt

 

Ganz umgekrempelt wird man einen Hund nie können, gerade im Bezug auf die zu vor genannten 30%.

 

Diese 30% ist das, was den Hund zu dem macht wer er ist.

 

 

 

Wir als Züchter führen bereits in den ersten Wochen, einige „Welpen-Tests“ durch, bei denen geprüft wird, zu welcher der 3 Charakter Typen der jeweilige Welpe tendiert.

 

Diese Tests sehen so aus, dass wir schauen wie sich der Welpe zum Beispiel in einer fremden Umgebung verhält, wie reagiert er auf laute Geräusche, bewegte Objekte, wackelige Untergründe, festhalten oder streicheln.

 

 

 

Des Weiteren verlassen wir uns aber auch, auf unsere Jahrelange Erfahrung. Wir sind es doch, die die die Welpen ab der Geburt den ganzen Tag sehen und beobachten. Somit nehmen wir uns raus, dass wir es sind, die unsere Welpen am besten kennen und einschätzen können.

 

So jetzt aber nun zur Ausgangsfrage: Wie findet bei uns die Welpenauswahl statt?

 

 

 

Im Idealfall nimmt ein Interessent bereits weit vor der Geburt des geplanten Wurfes mit uns Kontakt auf, aus diesem Grund steht auch schon immer zum Jahresbeginn unsere Wurfplanung auf der Seite. Bei einem oder auch gerne bei mehrmaligen Kennenlern-Spaziergängen, bekommen wir ein Gefühl für den Interessenten, umso mehr er von seinen eignen Lebensgewohnheiten und Vorstellungen zu, neuen Familienmitglied erzählt, desto besser können wir uns ein Bild machen welcher Welpe zu ihm passen wird.

 

Alle diese Details bezüglich der Familiensituation fließen bei uns bei der Auswahl des Welpen mit ein. Am eigentlichen Aussuchtag, stelle wir dann den Familien 2-3 Welpen aus dem Wurf vor, die am besten zu ihnen passen. Natürlich nehmen wir hier auch Rücksicht auf Wünsche bei Farbe und Geschlecht, aber das sollte nicht oberste Priorität haben. Am wichtigsten ist aber dabei, das es funkt, es bringt alles nichts, wenn die neuen Besitzer das Gefühl haben einen Welpen aufgeschwatzt bekommen zu haben, Denn wenn man sich auf Anhieb verliebt, ist es später einfacher über eventuell auftretende Probleme hinweg zu sehen. Die Auswahl der Welpen ist ein gemeinsamer Prozess, in dem wir begleitend und beratend zu Seite stehen, aus diesem Grund zählen wir auch gerne auf aus welchem Grund wir gerade diese 2-3 Welpen ausgewählt haben und keinen der anderen.

 

 

 

Manche Kollegen vergeben die Welpen ohne Mitspracherecht der Käufer und andere lassen die Familie völlig alleine mit der Auswahl, das wäre nicht unsere Art.

 

Denn unser größtes Anliege ist es, dass wir die passenden Familien für unsere Welpen finden und umgekehrt, dass wir die besten Familien glücklich machen mit dem richtigen Familienzuwachs.